Walter Moers – Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbende Nachtmahr
Das neue Buch von Walter Moers ist da und es nennt sich “Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr”!
Inhalt:
Es handelt von der Prinzessin Lydia, die schlaflos und ruhelos im Schloss umherwandert, fast schon wie ein echter Schlossgeist, getrieben von ihren eigenen Gedanken. Des Königs Alchemist und viele viele andere Mediziner haben schon versucht sie zu heilen, aber alles bringt nichts – und so fügt sie sich in ihr Schicksal bis sie eines Tages Havarius Opal begegnet, ihrem persönlichen Nachtmahr, der sich zur Aufgabe gestellt hat, sie in den Wahnsinn zu treiben. Er ist fest entschlossen, seine Mission zu erfüllen und lädt Prinzessin Lydia ein, ihn auf seinem Weg durch ihr Gehirn zu begleiten. Ein Abenteuer beginnt, in dem sich ein zartes Band der Freundschaft zwischen dem Nachtmahr und der Königstochter entwickelt…
Erstmal das Positive:
Ich liebe es, wie Walter Moers mit Wörtern jongliert und sie seziert. Ich musste teilweise durchaus lachen, auch wenn ein paar Witze uralt waren. Das Buch ist eigentlich mehr eine Entdeckungsreise: Wenn man es mag, Neues zu entdecken, muss es muss nicht unbedingt spannend sein. Das ist wie Kochen oder Backen. Ich persönlich mag gerne backen, esse aber nicht so gerne Kuchen oder Gebäck. Es ist das Handwerk, was teilweise manchmal fasziniert. Und so fasziniert mich auch dieses Buch.
Das Negative:
Walter Moers Bücher sind halt teilweise schwer zu lesen, eine Herausforderung – und das mag dem einen oder anderen möglicherweise verschrecken. (Das ist eine Feststellung, keine Kritik.) Es kommt langsam in Fahrt und verliert sich manchmal zu sehr in Details. So auch hier, wo Spannung eher zweitrangig ist und man eigentlich schon erwartet, dass das Buch – wie jedes andere von ihm – gut ausgeht. Wer also ein wirklich spannendes Buch erwartet, macht hier (leider) einen Fehlgriff. Aber versteht das nicht falsch, es mag durchaus ein paar Stellen im Buch geben, die spannend sind, aber man kann sie an einer Hand ablesen. Mich hat eher gestört, dass an manchen Stellen wirklich ALLES nochmal wiederholt wurde, was bei den vielen Listen von Prinzessin Lydia durchaus mal ein Gähnen entlockt.
Prinzipiell also:
Das Buch kommt langsam in Fahrt, konzentriert sich ausschließlich auf Prinzessin Lydia und findet ihre Stärken eher im schöpferischen und malerischen Detail. Das “wortmännische Handwerk” von Walter Moers ist sehr gut. Nur wartet die Fangemeinde um Zamonien halt noch immer auf einen Roman mit einer pittoresken Geschichte, die zumindest einigermaßen den Erwartungen entspricht. Also einem etwas mehr ungewöhnlichen roten Faden folgt, der nicht ganz so vorhersehbar ist wie diese Geschichte.