megageil!
Wenn das Konzert eins war, dann definitiv megageil! Zwar hab ich einen kleinen Schock bekommen, als ich keine Schlange vor der LMH entdeckte und ich bis zu den Toren der LMH gehen konnte, ohne auch nur einen Fan zu Gesicht zu bekommen. Auch blieb ich vom nächsten (etwas größeren) Schock, daß ca 45 Minuten vor Einlass nur eine Menschenmenge von ungefähr 30 – 40 Menschen vor der Halle auf den Einlass warteten, nicht verschont. Doch hab ich mir dadurch meine Laune nicht vermiesen lassen und fleissig Werbung für The Mystery gemacht – zusammen mit meinem The Mystery-T-Shirt könnte jeder meinen, ich sei aktiver Supporter der Band. *g*
Aber nun zur Running Order: Als erstes traten Cripper auf. Die Frontfrau Britta gröhlte in die wenigen Menschen, die sich vor der Bühne verteilt hatten und die wenigen, die sich anstecken ließen (mich eingeschlossen) haben ein wenig Headbanging betrieben. Leider war die Halle zu dem Zeitpunkt recht leer, so daß das Unterfangen, das Publikum anzuheizen, etwas schwierig war. Auch boxten sie die Lieder durch, da die Zeit wohl ihr größter Gegner war: Pünktlich um 19.20 Uhr begannen sie, da das Konzert selbst Abschluss des weltersten Heavy Metal Kongresses gewesen ist. Und sie mussten vor 23 Uhr das Konzert beenden, da die LMH ihre Hardrocknight trotzdem durchziehen wollte *grummel*
Holy Moses als nächste Band mit Frontfrau Sabina wurden vom Publikum schon mit mehr Applaus und Engagement bedacht, schade eigentlich! Britta ist sogar etwas lauter als Sabina, aber Holy Moses immer schneller werdende Songs drangen schon tiefer in das größere Publikum ein und ließen sie schon mehr tanzimitierende Gesten machen. Ihr kennt doch die Metal-szene, die meisten sind faul, nur die etwas größeren Fans des Metals headbangen wirklich mit – und halten mit der typischen Metalgeste ihre Hände in die Luft. Schwieriges Publikum, dachte ich, nur ungefähr die ersten fünf Reihen machten aktiv mit. Zurück zum Thema: Holy Moses waren genial, zwar ist zwischendurch eine Gitarre irgendwie ausgefallen, aber das war auch schnell wieder repariert und es fiel kaum auf – waren schließlich drei Äxte auf der Bühne. Am Ende wollte Sabina wohl noch was Stagediving machen, und versuchte, auf den wenigen Leuten ein bisschen Spaß zu haben, aber leider waren einfach zu wenig Leute da :-( Aber so hatte ich die Gelegenheit – Achtung, Fandom! – ihre Hand zu schütteln! Stellt Euch nun ein verträumtes Gesicht vor (so mit Blumen und Seifenblasen im Vordergrund mit etwas Harfenmusik) um das Fandom von mir besser auszumalen.
Als letztes kam dann, Mikros nochmal frisch gestellt und einen kleinen Soundcheck gemacht, Doro auf die Bühne. Ihre 45 Jahre sieht man ihr überhaupt nicht an – und sie hat schon 25 jahre Bühnenerfahrung! Naja, bei Sabina auch nicht und sie ist ein Jahr älter! Wie alt Britta ist, weiß ich nicht. Vielleicht ist das auch gut so, sie sieht ein wenig aus, als ob sie mir den Kopf persönlich abbeissen wird, wenn ich es hier schreibe. (Aber hätte nichts dagegen, dann sterbe ich glücklich ;-))
Irgendwie schweif ich dauernd ab, also: Zurück zum Thema.
Doro wurde dann schlussendlich überschwenglich empfangen und die “Doro”-Rufe häuften sich jeweils zwischen ihren Songs. Entgegen Britta und Sabina, die eher guttural growlen, singt Doro mit einer “normalen” Stimme. Es gab viele alte Songs z. B. Hellbound (1985) aus Warlock-Zeiten und auch drei Balladen in der Setlist, die letzte “Herzblut” (2008), einer der wenigen deutschen Songs, gefällt mir besonders gut. Und wenn wir beim Metal bleiben, dann gefällt mir Fight (2002) besonders gut!
Mein Fazit: eine ungewöhnlich leere LMH mit viel Platz enttäuscht von den Besucherzahlen, aber die Live-Performance hat meine Schocks kuriert und mich als stolzen Besucher wieder gehen lassen – um ein Longsleeve und Sticker von Holy Moses und ein T-Shirt von Doro reicher! :-)
Von Cripper hab ich mir direkt mal einen Packen Band-Flyer mitgenommen, um auf dem nächsten Konzert Werbung zu machen.