Da passte kein Haar mehr dazwischen
Heute morgen, ich bin schon spät aufgestanden und habe mich mehr oder weniger schnell für die Arbeit zurecht gemacht, stieg ich in mein Auto und fuhr los in Richtung Hauptstraße, von wo ich zur Autobahn komme.
Doch was musste ich auf der Fahrt dorthin sehen?
Da stand doch tatsächlich ein Lkw in seiner gesamten Breite auf dem Bürgersteig und zu weiteren zwei Dritteln auf der Straße. Und weiterhin gabs die Schwierigkeiten: gegenüber vom Lkw parkten noch Autos. Dementsprechend klein war auch die Gasse und ich fragte mich so: “Passe ich da durch?”
Der typische Mercedesfahrer mit seiner typischen Sehschwäche, hätte nicht lang gefackelt und wär umgekehrt um einen Umweg zu fahren. Der typische BMW-Fahrer würde die Lücke sehen, einmal aussteigen um zu überprüfen, ob der Wagen reinpasst und würde dann erst wenden. Ein Golf-Fahrer würde die Lücke kritisch beäugen, sich denken, ja die ersten paar Meter wären in Ordnung, aber dann… da ab dem Anhänger… hmm… da wirds eng… und wendet.
Jut, und da war ich – der typische Seat-Ibiza-Fahrer – und sah ebenjene Lücke, wie schon oben beschrieben. Ich beäugte sie kritisch und schlängelte mich imaginär schon durch die Lücke und dachte: Es wird echt eng, aber das schaff ich!
Sprach ich und fädelte mich und meinen Wagen akribisch durch Engpass. Ein Fehler und ich müsste versuchen, rückwärts aus der 18 Meter langen Gasse zu kommen. Aber nein – obwohl es dunkel war, obwohl jeder Mercedes-, BMW- oder Golffahrer einfach gewendet hätte – heroisch habe ich es – wahrscheinlich als einziger! – geschafft, mich ohne Punktabzug durch diese Lücke zu zwängen.
“Wuhuu! Das nenn ich Skill!”, hab ich mir dann gedacht, als ich da raus war.